Wenn jeder seine Stärken einbringen kann, wird’s besser

Im Rahmen eines Talentprogramms bin ich mit einem Instrument in Kontakt gekommen, das verschiedene Persönlichkeitstypen und ihre Verhaltenspräferenzen für mich sinnvoll beschreibt.

Ich möchte das heute am Beispiel „Präferierte Denk- und Arbeitsweisen“ beleuchten, da ich dort gerade so ein wunderbares Beispiel dafür im Projekt erlebt habe. Wenn Ihr Euch fragt, mit welchem Instrument ich die Persönlichkeitstypen betrachte, seid gewiss, dass ich dazu in Zukunft noch mehr Details verraten werden. Jetzt geht es aber erstmal um mein Erlebnis.

 

Relevante Unterschiede für den Aspekt „Denk- und Arbeitsweisen“ sind vor allem wahrnehmbar bezogen auf:

  • den Informationsbedarf,
  • den Detaillierungsgrad,
  • den Reflexions- und Vorbereitungsbedarf
  • und die Verarbeitung von Informationen.

Kaum zu glauben, aber nicht jeder hat hier die gleichen Bedürfnisse. Und viele Menschen haben andere Präferenzen als ich. Und das ist ziemlich gut so. ?

 

Ich selbst bin bei konzeptionellen Arbeiten eher flott unterwegs, habe schnell Ideen im Kopf, kann Zusammenhänge und ordnende Strukturen benennen die ich dann kurz skizziere, und schon kann’s wegen mir gerne weitergehen. Das finde ich so weit ganz gut.

Jetzt habe ich aber mit der Zeit – und dem dazu gewonnen Wissen über die Verschiedenheit der Persönlichkeiten – glücklicherweise gemerkt, dass meine Ergebnisse dadurch durchaus ihre Lücken haben … und dass andere Personen andere Bedürfnisse und Vorgehensweisen haben – die meine Ergebnisse hervorragend ergänzen und verbessern können.

 

Das kann ein absoluter Erfolgsfaktor in der Teamarbeit sein!

 

Natürlich fällt es uns besonders leicht, mit Personen zusammenzuarbeiten, die ähnliche Präferenzen haben wie wir selbst. Man versteht sich ohne viele Worte. ABER die Ergebnisse werden so eben nur aus einer Präferenzperspektive heraus generiert. Und der Vorteil hat dann seinen Nachteil.

 

Wir haben in unserem 4-köpfigen Team durchaus verschiedene Persönlichkeitstypen mit unterschiedlichen Denk- und Arbeitsweisen. Zum Glück. Das ist in der Abstimmung manchmal aufwendiger, manchmal auch echt nervig, aber es lohnt sich.

Was versuchen wir dabei zu beachten:

  1. Bewusstsein für die verschiedenen Bedürfnisse im Team schaffen.
  2. Rücksicht nehmen auf die verschiedenen Bedürfnisse.
  3. In kurzen Abstimmungsintervallen die unterschiedlichen Perspektiven der Ergebniserarbeitung zusammenbringen.

 

Was bedeutet das im konkreten Beispiel der gemeinsamen Erarbeitung eines Kategoriesystems für unsere Interview-Auswertung?

  1. Zuerst erarbeitet Ines, die eine sehr ausgeglichene, aber strukturierte Arbeitsweise bevorzugt, eine Diskussionsgrundlage, die sie uns erklärt, um einen greifbaren Startpunkt für die Teamarbeit zu bieten.
  2. Gemeinsam besprechen wir dies und klären Verständnisfragen, bevor jeder auf seine Art und Weise mit der Grundlage weiterarbeitet.
  3. Bei einer kurzen Abstimmung der Zwischenstände wird schnell klar, dass wir auf unterschiedlichen Ebenen und mit unterschiedlichen Schwerpunkten unterwegs sind.
  4. Vivien, geprägt durch ihre sehr pragmatische Vorgehensweise, hat eine übersichtliche, aber flexible Darstellungsform erarbeitet, auf die wir uns sehr schnell einigen.
  5. Danach arbeitet jeder AN SEINEN Schwerpunktthemen weiter. Es wird dabei so viel Zeit eingeräumt, bis ALLE ihre Punkte fertig habe. Zur Vorbereitung werden die Ergebnisse der anderen kurz gesichtet, um einen Gesamteindruck zu bekommen.
  6. Zu Beginn der gemeinsamen Abstimmung wird meine Struktur als Grundgerüst gewählt. Oliver, mit seinem einzigartigen Blick für Details und Vollständigkeit, identifiziert die Lücken meiner Struktur mit gezielten Fragen sofort. Alle ergänzen Vorschläge zur Anpassung der Struktur und füllen diese mit den wichtigsten Details.
  7. Fertig!

Innerhalb von 10 Arbeitsstunden – von der Vorstellung der Diskussionsgrundlage bis zur Ergebnisverabschiedung – hatten wir das Kategorie-System entwickelt.

 

Die von mir – und uns – wahrgenommen Vorteile dabei waren:

  • jede/r konnte sich auf den Part konzentrieren, der ihr/ihm am besten liegt
  • durch kurze Abstimmungsintervalle werden Zwischenergebnisse der anderen schnell in die eigenen Überlegungen übernommen
  • jede/r hat einen wichtigen Beitrag zum Endergebnis geleistet und kann sich mit dem Ergebnis identifizieren
  • wir waren ziemlich schnell (effizienter Einsatz der Ressourcen)
  • das Ergebnis ist vollständiger als es 4 Einzelergebnisse aus der jeweils eigenen Perspektive wären
  • das Verhältnis von Input (Zeit) und Output (Qualität und Umfang des Ergebnisses) ist optimal

 

Diese Erfahrungen sind zur Nachahmung absolut zu empfehlen. Schaut mal in Eurem Team, wer welche Stärken in der Arbeitsweise mitbringt und wie diese bestmöglich zusammengebracht werden können!

Eure Theresa

 


Wenn Du es nicht abwarten kannst und schon jetzt mehr über das verwendete Instrument erfahren möchtest (was einiges über deine Persönlichkeit aussagt?), melde dich gerne hier bei mir: theresa@kommunikationsrebellen.de

Einfach mal ein Coffee-Break!

Starten wir mal mit der Frage: Wie sieht der Arbeitsalltag aktuell für viele aus?

Wer kann, arbeitet von zu Hause, am Schreibtisch (wenn vor­handen), am Küchentisch, vielleicht auch mal auf dem Balkon oder der Terrasse. Man arbeitet sich so durch den Tag, bearbeitet E-Mails, Chat-Nachrichten, Aufträge, Anrufe und und und. Wenn man nicht gerade für sich allein arbeitet, nimmt man an Videokonferenzen oder auch digitalen Veranstaltungen teil.

 

Der Arbeitstag ist voll und ganz auf die Arbeit konzentriert.

 

Beim Gang durch die Wohnung trifft man keine Kollegen, man kann nicht einfach mal zum Kollegen ins Büro gehen und etwas besprechen und man trifft sich auch nicht zufällig an der Kaffeemaschine und kann mal kurz „Schnacken“. Das Zwischenmenschliche geht verloren und wir arbeiten weniger im Team und mehr alleine.

 

Die gewohnten zwischenmenschlichen Momente gehen verloren.
Man verliert das Gefühl dafür, in welchem Kontext sich die Anderen bewegen.
Man lebt sich schleichend auseinander.

 

Aber muss das sein?

Wir sind uns sicher: Nein! Auch digital kann dieser Austausch, dieses Wir-Gefühl da sein.

Ich muss dafür aber aufmerksam sein und mir auch Zeit nehmen und es aktiv herbeiführen. Eine einfache Form: Einen „Digitalen Coffee-Break“ machen. Sei es geplant, an bestimmten Tagen zu festen Zeiten, oder spontan ins Team geschrieben:

 

„Ich brauche gerade mal eine Pause!
15min Coffee- Break im Video-Chat?“

 

Und dann einfach gucken, wer dazu kommt. Wie sonst auch.

 

Wichtig: Coffee-Break heißt wirklich Coffee-Break! So wie sonst an der Kaffeemaschine frei über persönliche Neuigkeiten, den Flurfunk oder auch aktuelle Aufreger gesprochen wird, soll es auch im „Coffee-Break“ sein. Nur weil man sich digital trifft, ist es kein Meeting mit offiziellem Charakter.

Probiert es aus, wenn ihr gerade bei einem Thema feststeckt oder vielleicht gerade etwas abgeschlossen habt, und ihr werdet überrascht sein, wie gut diese Pause tut – auch wenn sie digital ist.

 

lnsight: Wie machen wir als Projektteam Coffee-Breaks?

Auf allerlei Arten. Manchmal passt der bei uns fest eingeplante Coffee-Break-Termin nicht so gut und fällt dann aus, wird verschoben oder findet nur in kleinerer Runde statt. Und manchmal findet auch einfach spontan ein Coffee-Break statt, weil wir gerade die Pause brauchen, oder etwas loswerden möchten.

 

Neben dem Coffee-Break für den Austausch im Team gibt es noch viele andere Formen, die digital gut, oder sogar besser als „live“, funktionieren:

 

Gemeinsames Mittagessen,
Feierabend oder Wochenend-Start-Drink,
Spieleabend oder Diskussionsrunden.

 

Seid kreativ und aufmerksam, was ihr im Team gerade braucht und was euch in der aktuellen Situation guttut. Probiert Neues, bewahrt, was funktioniert und schmeißt über Bord, was ihr nicht mögt.

 

Ich habe zum Beispiel kürzlich von einem Team gelesen, das vereinbarte Arbeitsphasen per Videokonferenz hat. D. h. jeder, der möchte, wählt sich ein und jeder arbeitet dann einfach vor sich hin, so wie sonst im Büro. Vielleicht wird mal kurz eine Frage geäußert, schnell ein Punkt geklärt etc. Aber alle arbeiten an ihren Themen.

Das probieren wir als nächstes aus – wir werden berichten!

 

Was habt ihr an Erfahrungen gemacht?
Teilt diese mit uns, schickt uns Eure Ideen, Eure Erlebnisse – wir sind schon gespannt!

 

Eure Ines