Jep, es ist wieder diese Zeit im Jahr miteinander mehr zu reden, als nur zu reden! Wovon wir hier reden? Genau, von den Jahresgesprächen zwischen Führungskraft und Mitarbeitenden.
Für die einen eine Spielwiese für Gehaltsverhandlungen, für andere ein Ventil um Frust rauszulassen und wieder andere freuen sich, wenn sie es endlich hinter sich haben. Und wir glauben, dass dies Perspektiven sind, die beide „Seiten“ einnehmen können. Ganz schlimm wird es, wenn das Jahresgespräch hart terminiert wird und eine der Parteien bis zum Gespräch in Angst lebt, weil diese Person nicht weiß, was sie erwartet.
Doch muss das sein?
Können wir das nicht besser? Und warum gibt es solche Gespräche eigentlich nur im Rahmen der Hierarchie?
Lasst uns doch ein Bild malen, von einem völlig neuen Konzept zum Thema Jahresgespräche & Feedback. Folgendes möchten wir näher betrachten:
1. Die Frequenz
Einmal im Jahr….also zum JAHRESgespräch bekommt man Feedback…also eine Rückkopplung zu etwas, was im schlimmsten Fall 364 Tage her ist. Okay, das ist etwas hart gezeichnet und bestimmt gibt es bei euch einen regelmäßigeren Austausch, dennoch möchten wir in Frage stellen: Warum müssen solche Gespräche eigentlich so plakativ auf einmal im Kalender stehen? Wie wäre es mit einem quartalsweisen Team-Event stattdessen?
Oder eine Kombination einer längeren Sitzung und mehreren kürzeren Sessions. Die längere Sitzung dient dazu die übergeordneten Ziele zu besprechen und festzustecken, hingegen im Rahmen der kürzeren Sessions über den Status und Entwicklungsschritte gesprochen wird.
2. Die Beteiligten
Hier möchten wir gern hinterfragen, warum so ein Gespräch eigentlich ausschließlich zwischen Führungskraft und Mitarbeitenden stattfindet? Wäre ein Austausch zwischen den Team-Mitgliedern nicht auch sinnvoll? Und wäre es für die Führungskraft der Führungskraft nicht auch ein spannender Einblick in das Team selbst, wenn diese Person ebenfalls beteiligt wäre? Wir können hier nicht die optimale Besetzung für euch aufzeigen, dafür sind die mitlesenden Unternehmen hier zu heterogen. Was wir aber können, ist euch den Gedanken mitzugeben. Den Gedanken, dass mehr als nur diese zwei Personen „betroffen“ sind…
3. Die Formate
Nach Punkt 2 denkt ihr euch bestimmt: „Ich möchte aber allein mit XY sprechen!“ Das wollen wir euch auch gar nicht ausreden, dennoch kann man ein Jahresgespräch auch als Event verstehen und mehrere Formate durchführen:
- 1:1 das klassische Gespräch, jedoch zwischen allen Beteiligten…gern als zeitlich begrenztes Zirkeltraining oder Speed-Dating
- Fishbowl: Ein Teil des Teams gibt sich Feedback und z.B. die Führungskräfte hören zu oder geben maximal Anregungen
- Danke-Karten: Pro Person gibt es z.B. eine Karte, auf der alle anderen einen Dank hinterlassen können
- 1:X Eine Person gibt Feedback an die Gruppe, inkl. Führungskräfte
Es gibt bestimmt noch weitere Formate. Was wir euch mitgeben möchten ist, dass ihr aus den vielen einzelnen Jahresgesprächen mehr für euch und euer Team herausholen könnt. Erschafft euch euer „Innovations-Gespräch“ mit eigenen Formaten und Themen. Dazu empfehlen wir, diese Gespräche in eine angenehme Atmosphäre zu verpacken und dem ganzen einen Eventcharakter zu geben. Ziel: Das Team, wie auch die Führungskräfte freuen sich auf diesen Tag.
4. Die Inhalte
Und die Inhalte? Auch diese können und sollten schon vorab feststehen, damit sich alle Beteiligten mental vorbereiten können. Neben den klassischen Inhalten, wie Entwicklungsmöglichkeiten, Zielvereinbarungen und Gehaltsverhandlungen, kann im Rahmen der Gruppenformate beispielsweise über die Team-Vision oder Ideen & Veränderungsvorschläge gesprochen werden. Wichtig ist, dass es nicht nur um die rein rationalen Inhalte geht, sondern das auch Raum für Empfindungen und das persönliche „Warum?“ geschaffen wird.
Wir schließen jetzt unsere Augen und stellen uns unser ideales JAG vor: Wir haben uns einen Rahmen geschaffen, welcher uns einen regelmäßigen Austausch gewährleistet. Beispielsweise einen Jahresauftakt und dazu noch vier Quartalsgespräche. Im Rahmen des Jahresauftakts lassen wir das vergangene Jahr Revue passieren, gucken welche Ziele wir erreicht haben und sprechen unseren Dank an unsere Mitarbeitenden und Führungskräfte aus. Im Rahmen von verschiedenen Sessions geben wir uns untereinander sowohl fachliches, als auch persönliches Feedback.
Im Anschluss setzen wir uns wieder als Team zusammen und schauen auf das anstehende Jahr. Wir setzen uns Ziele und tragen die Termine für die Quartalsgespräche schon fest in unseren Kalender ein. In den kürzeren Quartal-Sessions schauen wir auf die Ziele und gucken im generellen was gut läuft und was weniger gut. So fühlen wir regelmäßig den Puls des Teams und der Kollegen, sehen wo wir stehen und sehen wir noch mehr Gas geben müssen.
Was meint ihr? Wäre das was, oder warum würde es genau bei euch so nicht funktionieren?
Wir freuen uns von euch zu lesen und zu hören,
eure Rebellen