Feedbackkultur: Ein paar Basics

Kapitel 2: „Die Feedbackkultur macht was mit uns!“

Aloha liebe Leser:innen,

 

ganz richtig „Aloha“! Wir empfehlen den Wikipedia-Artikel zu dem Wort, denn man erfährt, dass es weit mehr Bedeutung hat als das nordische „Moin“. Ähnlich geht es uns mit dem Feedback bzw. der Feedbackkultur! Vordergründig geht es um die Rückkopplung zu einem Thema oder einem Vorfall. Doch eine positive Feedbackkultur kann viel mehr, als nur als Spiegel des Handelns in einer Gesellschaft zu fungieren.

Denn im Grunde genommen ermöglicht erst eine konstruktive Feedbackkultur, dass sich Individuen und Organisationen weiterentwickeln und fit für die Herausforderungen der Zukunft werden können.

Wir möchten euch drei positive Effekte gern etwas näher vorstellen:

 

1. Öl oder Sand im Getriebe?

Wie fühlt sich Feedback bei euch an? Ist es schwierig, es zu geben und unangenehm, etwas zu bekommen? Wie laufen Jahresgespräche bei euch ab? Und was denkt ihr euch, wenn im Dezember Themen aus dem März besprochen werden? Ist Feedback eine unterstützende Maßnahme, die euch weiterbringt oder wird eher „Druck abgelassen“? Und muss Feedback immer gleich “negativ” sein? Wie üblich ist es bei euch im Unternehmen, dass bspw. gesagt wird: “Das war sehr gut präsentiert, danke!”? Und wie leicht fällt es euch, ein Dankeschön oder Kompliment anzunehmen?

Feedback (geben und bekommen) kann hakelig sein und kann die Beziehung zwischen zwei oder mehreren Personen belasten. Doch das muss nicht sein!

Eine konstruktive Feedbackkultur, nach gemeinsam entwickelten, klaren Regeln und mit einer schnellen und zusätzlich regelmäßigen Rückkopplung ermöglicht es euch, Unsicherheiten frühzeitig aus dem Weg zu räumen und gemeinsam schneller, besser zu werden.

 

2. Lernen am Puls der Zeit

Die Idee ist ganz einfach: Schneller – besser – mehr Lernen! Aber: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und wie alles, was ich im Miteinander nachhaltig ändern möchte, bedarf es auch beim Feedbackgeben und –nehmen einfach stetiger Übung. Habt nicht den Anspruch, dass es sich sofort ändern wird und besprecht regelmäßig, was beim Thema Feedback gut funktioniert und was nicht. Durch dieses konstruktive Miteinander fällt es dem Team leichter sich auszutauschen, Themen direkt anzusprechen und Inhalte schnell zu klären. Möglichst noch direkt in der Situation, anhand eines Beispiels. So wird das Feedback eher als Verbesserung verstanden und nicht pauschal als negative Kritik gesehen. Durch kurze Rückkopplungsintervalle wird das neu Erlernte auch früher angewendet, sodass die Potentiale direkt in Optimierungen umgewandelt werden.

 

3. Steigerung des betrieblichen Erfolgs und der Arbeitgeberattraktivität

Der Punkt ist eigentlich offensichtlich, jedoch auch zu wichtig, um ihn nicht zu erwähnen. Eine konstruktive Feedbackkultur sorgt einerseits im Miteinander dafür, dass sich weniger Frust anstaut und Missverständnisse nicht größer werden als sie eigentlich sind. Andererseits sichert sie den optimalen Ablauf der betrieblichen Prozesse, wenn “selbstverständlich” und umgehend auf mögliche Gedankenlücken oder Fehler hingewiesen werden kann. Bonus-Punkt: Jemand, der sich gehört und verstanden fühlt, empfindet ein anderes Vertrauen und eine gesteigerte Motivation, sich auch von sich aus in andere Themengebieten einzubringen.

 

Ein kleines Zwischenfazit:

Die Feedbackkultur ist immer da (ob ihr wollt oder nicht), sie hat Superkräfte und sie kann euch und eurem Team helfen …

oder im Wege stehen – eure Entscheidung!

 

Und die Kokosnuss? Na, das ist doch offensichtlich ? Harte Schale – weicher Kern! Das passt auch ganz gut zur Feedbackkultur. Eigentlich wollten wir euch diese Woche auch noch ein paar Dos & Don’ts näherbringen, doch wir haben uns entschieden, diesen einen eigenen Artikel zu widmen.

Viele Grüße
Eure Rebellen

Feedbackkultur: Ab ins Trainingslager!

 

Kapitel 1: „Wir haben eine Feedbackkultur!“

 

Ja, natürlich habt ihr eine Feedbackkultur, ob ihr wollt oder nicht. Ihr seid eine Ansammlung von Individuen, welche miteinander interagieren und somit gebt ihr euch automatisch Feedback. Die Frage ist eher, ob in eurem Team ein bewusster Austausch zu Feedback-, Fehler- und Kommunikationskultur stattfindet.

Feedbackkultur und Kommunikationskultur gehen Hand in Hand. Gerade, wenn es darum geht, kritisches Feedback zu äußern, macht schnell „der Ton die Musik“. Auch viele unserer interviewten Experten:innen gaben an, dass Feedback-, Fehler- und Kommunikationskultur untrennbar miteinander zusammenhängen.

Grund genug, dass wir dem Thema nicht nur einen Blogartikel widmen, sondern eine Artikel-Reihe. Wir starten mit Grundlagen, den Definitionen und dem allgemeinen Bewusstsein für die Thematik. Weiter geht’s mit Dos & Don’ts und generischen Tipps. Wir zeigen euch auf, warum wir finden, dass diese Ansätze nur bedingt weiterhelfen und schicken euch im Anschluss ins Trainingslager!

 

Trainingslager?!

 

Genau, Trainingslager! Wir haben zwar ein paar gute Tipps und Tricks zu der Thematik ausfindig machen können, doch damit diese auch bei euch greifen, braucht es einfach mehr! Mehr von … euch! Denn am Startpunkt zur Erarbeitung einer konstruktiven Feedbackkultur steht ihr, euer Team und euer Bewusstsein für das Thema.

Und nun: Auf die Plätze, fertig, los – wir starten mit:

 

Was ist Feedback, was bedeutet Feedbackkultur und
wie sieht unsere erste Trainingseinheit aus?

 

Was ist Feedback? Nun, wir würde es mit „Rückmeldung“ oder noch besser „Rückkopplung“ in einem Wort übersetzen. Rückkopplung gefällt uns deshalb besser, da es einerseits das „rück“ beinhaltet, also wir bekommen Informationen zurück, andererseits die „Kopplung“, welche Verbundenheit zwischen den Feedback-Gebern und -Nehmern beschreibt. Im Rahmen des klassischen Aktion-Reaktion-Prinzips wäre das Feedback also als Reaktion auf eine Aktion einzuordnen. Aber, reicht das schon? Nehmt folgenden Denkanstoß doch schon mal mit in das Trainingslager:

 

„Feedback kann schon vor einer Aktion stattfinden
und somit Einfluss auf die Aktion nehmen!“

 

Dazu kurz ergänzend zur Feedbackkultur: Da immer mindestens zwei Personen involviert sind, wird sich ganz automatisch eine Kultur innerhalb dieser Gruppe entwickeln. Im betrieblichen Kontext also die Unternehmenskultur. Die Feedbackkultur macht, wie auch die Kommunikationskultur, einen Teil der Kultur im Unternehmen aus und steht zu dieser in Wechselwirkung. Weil wir also auf Aktionen reagieren, geben wir stets Feedback, auch wenn wir es manchmal gar nicht wollen. Denn: Auch kein Feedback ist Feedback!

Mehr möchten wir an Definition gar nicht vorwegnehmen, denn wir erachten es als äußert wertvoll, wenn ihr gemeinsam im Team eure ganz eigene Definition erarbeitet und diese als Ausgangspunkt für das „Feedback-Trainingslager“ nehmt. Nehmt noch den genannten Denkanstoß mit und tauscht euch im Team locker und frei aus. Wie ist die Situation bei euch im Team? Wie wird Feedback von Einzelnen definiert, empfunden, gegeben und empfangen? Wie war es in der Vergangenheit? Was war gut, was wurde als verbesserungsfähig empfunden?

Und schon seid ihr mitten im Training! Allein durch den Austausch schafft ihr, ganz automatisch, Bewusstsein für das Thema und legt somit den Grundstein für eine konstruktive und als angenehm empfundene Feedbackkultur.

Im nächsten Artikel schauen wir uns an, welche positiven Aspekte eine solche Kultur mit sich bringen kann, was generelle Dos & Don’ts sind und was das Ganze mit einer Kokosnuss zu tun hat.

 

Viel Spaß im Trainingslager,

Euer Christopher